Zusammenpacken und verabschieden, es geht weiter. Für Familie Weidhase Richtung Dresden, für uns Richtung Venedig.
Auf einem breiten Radweg fahren wir zehn Kilometer bis zum Po, an dessen Ufer der Eurovelo 8 bis zur Adria führt.
Glatter Asphalt auf dem Damm, die Sonne brennt. Vom Fluss und aus den Pappelwäldern zieht ein kühles Lüftchen nach oben, das sich mit den in der komplett flachen Ebene erwärmten Luftmassen mischt. Der längste Fluss Italiens fließt hier breit und träge dahin, gelegentlich unterbrochen durch Sandbänke. Fünfzig Kilometer gerade aus, Olaf gibt ordentlich Gas. Dadurch, dass ich inzwischen mit höherer Trittfrequenz fahre, ist er mir schon fast zu schnell (früher war das umgedreht).
Alles ist hervorragend beschildert, mit Hinweisen zu den nächsten Trinkwasserstellen und Werkstätten. Trotzdem sind die touristischen Angebote wie ein kleiner Badeplatz am Ufer, ein Trimm-dich-Pfad und die zahlreichen Picknick-Stellen komplett menschenleer. Nur vereinzelt kommen uns rüstige Rentner mit freiem Oberkörper und ohne Gepäck entgegen.
An einer Brücke entscheiden wir weiter rechtsseitig des Flusses zu fahren. Übersehen dabei, dass sich weiter unten der Po ein erstes Mal teilt und das wir für die nächste Brücke einen Umweg nehmen müssen. Statt der veranschlagten sechzig Kilometer werden es achtzig.
Nach ein paar Kilometern auf einer stark befahrenen Bundesstraße kommen wir im vorher gebuchten Bed&Breakfast an, der Vermieter wartet schon.
Draußen knattern am Freitagabend die Motorräder, die Dorfjugend sucht in einer nahen Bar nach ein wenig Unterhaltung.
Morgen dann eine Runde im Regionalpark des Podeltas, das als Biosphärenreservat der UNESCO eingetragen ist. Hoffentlich sehen wir eine Flamingokollonie und/oder die hübschen Löffler.