Am Morgen schauen wir uns mit Google Street View die Route nach Siliviri an, die ich am Dienstag fahren möchte. Vor allem direkt am Meer entlang sieht es ganz gut aus, teilweise gibt es sogar einen Radweg. Zum Frühstück gehen wir Kol und Su Böregi, Käse, Ei, Brot und Gemüse essen. Selbstverständlich wird schwarzer Tee serviert und ich versuche es mal ohne Kaffee.
Wir gehen in einen Vodafoneladen und holen mir eine türkische SIM-Card, damit ich in den nächsten Tagen Internet habe. Eray übernimmt die Registrierung, für Ausländer kostet eine solche gleich mal das Doppelte und ich kann ihm die Karte zur Weiterverwendung später zurückschicken. In der Hagia Sophia zahle ich später den Preis für Ausländer*innen, der ebenfalls wesentlich höher als für Türk*innen ist.
In vielen öffentlichen Gebäuden, der Metro und großen Geschäften gibt es Sicherheitskontrollen. Eray fragt mich, ob ich mich jetzt sicher fühle und wir lachen.
Auf den Straßen sind unglaublich viele Menschen unterwegs, vor allem an Kreuzungen und Straßenunterführungen gibt es regelmäßig Passantenstau.
Wenn wir eine*n Radfahrenden entdecken, weisen wir auf sie/ihn hin, weil es hier so wenige davon gibt.
Wir gehen zum Grand Bazaar, der wirklich sehr groß ist. Hier treffe ich auch meine Bekanntschaften aus dem Zug wieder, es ist eben ein Have-to-go in Istanbul.
Das erste Mal in meinem Leben besuche ich eine Moschee.
Die Hagia Sophia ist seit einem Beschluss, den Atatürk erlassen hat, keine Moschee oder Kirche mehr, sondern ein Museum. Sie wurde in der byzantinischen Zeit in nur sechs Jahren von 532 bis 537 n. Chr. erbaut. Viele sehr alte Fresken und Mosaike sind noch heute erhalten, da sie nach der Umwidmung zur Moschee nicht entfernt, sondern nur überdeckt wurden.
Wir spazieren noch ein bisschen in diesem beliebten Touristenquartier, sehen den deutschen Brunnen und werfen einen Blick in die blaue Moschee.
Am Hafen treffen wir Erays Freunde wieder und fahren zu viert mit dem Boot weit raus im Bosporus. Für die Fahrgäste wird schwarzer Tee serviert, im Stadion spielt gerade Istanbul Basaksehir.
Wir steigen in einem Viertel aus, in dem viele Reiche wohnen. Das erste Mal in meinem Leben trinke ich einen Kaffee bei Starbucks. Wir schlendern an Yachten vorbei und genießen die frische Meeresluft, die sich mit dem Duft von Frühjahrsblühern vermischt.
Zum Abendbrot essen wir große Fische, zu denen Salat und in Plastik eingepacktes Brot serviert wird.
Ich habe immer noch nicht mein Fahrrad zusammengebaut, aber morgen wird das ganz sicher noch was.
Istanbul ist beeindruckend und gleichzeitig beängstigend groß – alles was du beschreibst habe ich ähnlich im letzten Jahr erlebt, als wir eine Woche in Istanbul bei Einheimischen zu Besuch waren …
du schreibst toll – ich wünsche dir eine erste tolle Tour und bleibe gespannt
lg d.