Seit zweieinhalb Wochen bin ich wieder zu Hause. Wie hat mich die Reise verändert, was hat sie mich erkennen lassen? Da ich dies oft gefragt werde, versuche ich hier einige Punkte zusammenzufassen.
Es braucht wenig
Viele Dinge zu besitzen, heißt nicht automatisch, dass Leben in seiner Gesamtheit zu genießen. Freude entsteht da, wo man sie zulässt (mit Mut, Zeit und Kreativität). Unsere Zuwendung ist endlich. Deshalb ist es gut, Dinge loszulassen, sie auf- oder wegzugeben. Um uns genau den Dingen widmen zu können, die uns wirklich wichtig sind.
Eigene Grenzen erkennen
Die Sporttheorie besagt: nur durch leichte Überlastung können Muskeln aufgebaut werden. Es ist also gut, sich gelegentlich überfordert zu fühlen. Mehr noch: um die eigenen Potentiale wirklich zu erkennen und richtig einschätzen zu können, müssen wir sogar manchmal zu weit gehen. Denn nur im Scheitern sehen wir, wo unsere Grenzen liegen.
Bequemlichkeit überwinden
Viele gute und wertvolle Dinge werden verhindert, weil es niemanden gibt, der sich darum kümmert. Uns wurde eine Umwelt und ein Leben geschenkt. Ob wir es wollen oder nicht: Die Verantwortung sie zu gestalten, liegt bei uns. Aller Anfang ist schwer, überwinden wir jedoch die Bequemlichkeit, werden wir belohnt.
Sie anzubauen, zu verteilen und zu verarbeiten ist viel Arbeit. Am Ende aber steht ein gutes Gericht.
Ausdauer ist ein hohes Gut
Die Aneinanderreihung vieler kleiner Schritte führt zum Ziel. Auch wenn es scheinbar langsam vorwärts geht, jeder Meter, jede Bewegung, jedes Wort zählt.
Das Glück liegt auf der Straße
Wir haben oft ein vorgefertigtes Bild davon, wie besondere Momente auszusehen haben. Wie sie uns helfen werden, den langweiligen Alltag zu überstehen. Aber sie kommen gern unerwartet, die Glücksmomente, mit Bildern, die hängen bleiben. Statt uns darüber zu beklagen, dass keine Kamera der Welt diese festhalten kann, sollten wir dankbar für sie sein.
Glücklich bei der Ankunft in Matera (nach einem sehr anstrengenden Tag)
Und auch, dass immer wieder neue für uns auf dem Weg des Lebens bereitliegen.
Kabel aussortieren. Habe ich auch schon gemacht. Öfter. Und es sind immer die Kabel, die man neulich entsorgt hat, die man jetzt plötzlich und ganz unerwartet braucht. ^^