Für die Wahl des Zeltstellplatzes sind ausschlaggebend: Nähe zu den Sanitäranlagen, Lampen und Stromanschluss (falls vorhanden), Schatten sowie ebener, möglichst weicher Untergrund. Das wichtigste jedoch, finde ich, sind die kurzen Wege.
Wenn ich etwas in den letzten Jahren auf Arbeit gelernt habe, dann ist es, die Dinge möglichst einfach und schnell funktionierend zu halten.
Am Swimmingpool wird schon am Morgen fleißig animiert, gerade Stretching-Programm für jung und alt. Da mach ich noch ein bisschen mit, warum auch nicht.
Da das Leitungswasser im Familien-Ferien-Park merkwürdig schmeckt, fahre ich nochmal runter ins Dorf und zapfe eiskaltes aus einem Wasserautomaten.
In Fiano Romano gibt es rein gar nichts zu sehen, aber das Stadttor und die kleine Burg sind trotzdem ganz schön.
Beim Bäcker wird alles genau abgewogen. Nicht nur die Pizza, die als „Pizza gigante“ (Meterware) erhältlich ist, sondern auch das Brot, die Brötchen und die Biscotti. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass jetzt hier alles sehr geordnet ist. In einem Alimentari erhalte ich zu meiner Verwunderung bis auf den Cent genaues Wechselgeld.
Nachdem ich einige kleinere Berge hoch- und runtergefahren bin, halte ich an einer Wiese unter einer großen Eiche und mache das erste Mal auf der Reise einen Open-Air-Mittagsschlaf. Das funktioniert so mehr oder weniger, eigentlich eher weniger, weil immer wieder Insekten über die Beine krabbeln.
Sehr verbreitet ist in Italien der Agriturismo, also Bauernhöfe die Zimmer und gutes Essen aus eigeneres Produktion anbieten.
Das würde mich schon auch interessieren, aber soweit ich dem Internet entnehmen kann, kosten die Zimmer 50 Euro und aufwärts. Für eine einzelne Person auf Langzeitreise ist das ungeeignet. Aber sicher ganz schön da Urlaub zu machen, vor allem für Kinder.
Noch immer in unmittelbarer Nähe zum Tiber fahre ich den nächsten Campingplatz bei Castello delle Formiche an.
Außer mir gibt es nur ein weiteres Zelt, ebenfalls Radreisende. Ein älteres französisches Pärchen und die wollen und/oder können nur französisch. Ich finde das ja schon etwas unhöflich, dass sie noch nicht mal grüßen, sondern nur knapp fragen „Parlez-vous français?“ und, als ich verneine, sich widerwillig abwenden. Neija, sind vielleicht müde vom ganzen Radfahren.
Als es dunkel wird, nutze ich die Chance der abnehmenden Hitze und geh schnell schlafen. Denn morgen früh, ab sieben, geht’s wieder los mit der Sonne. Schon seit einem Monat habe ich keinen richtigen Regen mehr gesehen.
Liebe Juliana, du bist ja ganz tapfer unterwegs, 3000 Kilometer ist eine tolle Leistung die sicher auch viel Spaß macht. Weiter so und bleib gesund.
Liebe Grüße aus der Heimat, Gerd
Danke lieber Gerd 😊