Als ich heute Morgen um fünf aufwache, da ist mein Zelt klitschnass vom Tau. Ein paar Stunden später, zu einer humaneren Aufstehzeit, da ist schon nichts mehr davon zu sehen.
Wenn sich Autos oder Busse einer Kurve nähern, dann hupen sie präventiv. Auf dass das ganze Tal Bescheid weiß.
Um mir aus der geöffneten Fensterscheibe heraus applaudieren zu können, nimmt eine Frau beide Hände vom Lenkrad. Oh Gott, es kommt doch gleich ne Kurve.
Dort wo ich hinmöchte, sind hohe Berge davor. Aber wie kann es dann sein, dass nur wenig Steigung im Navi zu sehen ist? Achso, ja klar, ein Tunnel, wie wunderbar.
Warnweste an und dann durch die kühle Dunkelheit.
Ab jetzt geht es nur noch bergab mit Blick auf die Metropolregion und den Golf von Neapel. Aus dem Wald holen Männer mit Buschmessern Holz.
Keine dicken Stämme, sondern lauter lange, dünne Hölzer.
Unten angekommen, liegen in den Einfahrten Müllbeutel. In der Hitze, da stinkt das wie die Hölle. Können die hier nicht mal Tonnen aufstellen?
Trotz später Abfahrt und langsamen Fahrens erreiche ich bereits halb fünf das Hostel in Pompei. Sehr schön, ein ganzer langer Abend um mich auf morgen vorzubereiten. Ich möchte mit dem Fahrrad auf den Vesuv fahren, haben auch schon andere vor mir gemacht.
Im Hostel verstehe ich kaum die Angestellten. Im Neapolitanischen wird bei vielen Wörtern der letzte Buchstabe, der das Geschlecht anzeigen, vorangestellt. So heißt Pizza hier Apizz.
Auf der Reise habe ich einige praktische Entdeckungen gemacht. Auf dem Balkan hatte ich zum Beispiel nach einer Weile immer eine Joghurtflasche dabei, in die konnte ich bei Bedarf Müsli reinstreuen.
Hier in Italien gibt es diese Flaschen nicht, aber nun ist ein mit Olivenöl und Gewürzen gefüllte Glas mein täglicher Begleiter. Ein Stück Brot auf die Gabel spießen, eintunken und fertig.
Ich fahre noch kurz in die Innenstadt von Pompei.
Doch nichts besonderes in der Stadt zu entdecken, alles konzentriert sich auf die Ausgrabungsstätten, die ich vor 13 Jahren schon mal besucht habe. An der Straße lauter Hotels, Souvenirstände und schicke Cafés. In den Dom darf ich leider auch nicht rein, habe kurze Hosen an.
Einkaufen, duschen, schlafen gehen.